Unser Darm – Ein faszinierendes Organ

Etwa 100 kg Gemüse, 230 Eier, 90 kg Fleisch und Fleischerzeugnisse, 112 Liter Bier und 70 kg Kartoffeln verspeist der Durchschnittsdeutsche in nur einem Jahr.4 Das bedeutet eine Menge Arbeit für unser Verdauungssystem.

Kein Wunder also, dass unser Darm diese unglaublichen Ausmaße annimmt:

  • Der menschliche Darm schlängelt sich in seiner Gesamtheit über etwa 7 Meter durch unseren Bauchraum.1

  • Durch die Falten auf der inneren Darmwand, die darauf befindlichen Darmzotten und die auf jeder Zelle befindlichen Mikrovilli (kleinste Auffältelungen = Bürstensaum) beträgt die Gesamtoberfläche des Darms 400–500 Quadratmeter1. Das entspricht etwa der Größe eines Basketballfeldes.

Aufbau der Darmwand
Aufbau der Darmwand

Über die Zellen auf den etwa 4 Millionen Darmzotten werden die Nährstoffe in Blut und Lymphe aufgenommen.1

Unser Darm – Jedes Teilstück ein Unikat

Unser Darm lässt sich grob in den im Anschluss an den Magen beginnenden Dünndarm und den daran anschließenden Dickdarm einteilen. Beide Darmabschnitte sind optisch und funktionell sehr unterschiedlich.

Der Dünndarm besteht aus 3 Hauptabschnitten:

  • Zwölffingerdarm (Duodenum)

  • Leerdarm (Jejunum)

  • Krummdarm (Ileum)

Aufgabe des Dünndarms ist es, den im Magen angedauten Nahrungsbrei weiter zu verdauen und Nährstoffe herauszufiltern bzw. aufzunehmen. Außerdem wird dem Nahrungsbrei Wasser entzogen – ca. 9 Liter pro Tag. Rhythmische Bewegungen sorgen für eine Durchmischung und den Weitertransport des Speisebreis.

Der gesamte Prozess nimmt mehrere Stunden in Anspruch.1

Der Dickdarm lässt sich in folgende Abschnitte unterteilen:

  • Blinddarm (Coecum) mit dem Wurmfortsatz (Appendix)

  • Grimmdarm (Kolon):
  • Aufsteigender Teil (Colon ascendens)
  • Querteil (Colon transversum)
  • Absteigender Teil (Colon descendens)
  • S-förmiger Teil (Sigma)

  • Mastdarm (Rektum) mit Ausgang (After bzw. Analkanal)

Im Dickdarm findet keine Verdauung mehr statt. Hier wird dem Speisebrei weiter Wasser entzogen und dieser so eingedickt. Außerdem wird ihm Schleim beigemengt, um ihn für die Ausscheidung gleitfähiger zu machen.

Der Dickdarm dient außerdem als Speicherort für den Kot, damit dieser nur einmal täglich (oder noch seltener) ausgeschieden werden muss.1

Aufbau des Darms
Aufbau des Darms

Die Kombination aus Mastdarm und Analkanal wird auch als Enddarm bezeichnet. Im Mastdarm wird der Stuhl bis zum eigentlichen Prozess der Ausscheidung zwischengespeichert. Der Analkanal dient zusammen mit dem Schließmuskel der Abdichtung des Darms.Über sie wird die Ausscheidung ermöglicht.

Referenzen

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